Was versteht man unter OKR?
Unter OKR versteht man eine Methode, mit der man eine Organisation flexibel auf sich ändernde Marktbedingungen ausrichten damit agil steuern kann. OKR ist die Abkürzung für Objectives and Key Results. Objectives definieren „Wo will ich hin?“ und Key Results bestimmen „Wie messe ich, ob ich mein Ziel erreicht habe?“.
Wie funktioniert OKR?
Bei OKR werden auf Basis der langfristigen Ausrichtung eines Unternehmens Ziele für das kommende Quartal definiert. Anschließend werden sie im Rahmen von wöchentlichen Reviews bezüglich des Fortschritts überprüft und am Ende des Quartals wieder neu definiert. Das Herz ist somit eine kurzzyklische Planung mit konsequenter Überprüfung der Ergebnisse.
Die Formulierung eines OKR startet mit der Beantwortung der Frage nach dem „Warum?“. Anschließend wird das Objective definiert. Dieses zeigt die Richtung für das kommende Quartal auf. Danach wird durch mehrere Key Results bestimmt, welches die Schlüsselergebnisse sind und wie der Fortschritt zur Erreichung des Quartalsziels gemessen werden kann.
Der Unterschied zwischen OKR und KPI liegt in der Einflussnahme auf die Steuerung von Zielen. Key Performance Indicators (KPIs) sind Schlüsselkennzahlen eines Unternehmens, die eine langfristige Beständigkeit haben. OKR sind hingegen auf ein Quartal ausgerichtet, um durch gezielte Einflussnahme eine konkrete Verbesserung in diesem Zeitraum zu erzielen.
OKR scheitert dann, wenn beim Top Management und von Führungskräften die konsequente Disziplin für die Umsetzung der OKR-Methode nicht eingefordert wird. OKR kann nur am Leben erhalten werden, wenn es Teil der DNA eines jeden Mitarbeiter bzw. einer jeden Mitarbeiterin wird. Erst wenn OKR in einer Organisation nicht mehr in Frage gestellt wird, hat es eine Chance.
OKR wird in der heutigen Anwendung als agile Methode bezeichnet und wird in starken Zusammenhang mit den Prinzipien des agilen Manifests (2001) gebracht. Die Ursprünge von OKR gehen auf die 70er Jahre zurück. Bereits damals lag die damalige Idee von OKR auf einer Quartalsplanung mit kurzzyklischer Zielüberprüfung.
OKRs sind dann sinnvoll, wenn sich ein Unternehmen langfristig erfolgreich am Markt positionieren möchte. Gerade wenn starre Strukturen den Unternehmenserfolg verhindern, hilft die OKR-Methode bei der flexiblen und agilen Ausrichtung. Außerdem wird OKR häufig dann eingeführt, wenn die bisherigen Aktivitäten zur Zielerreichung zu keinen nennenswerten Erfolgen geführt haben.
Grundsätzlich ist die Einführung von OKR für jede Unternehmensgröße geeignet und sinnvoll. Egal ob Start-up, Mittelstand oder Konzern. Ebenso ist die Implementierung von OKR unabhängig von der Branche. Generell ist jedoch vor der Einführung zu empfehlen, sich im Vorfeld ausreichend über die verschiedenen Implementierungsstrategien zu informieren.
Bei OKR lassen sich verschiedene Rollen unterscheiden. Das Top Management hat die Rolle, höchstes Comittment in Bezug auf OKR zu zeigen. Die Führungskräfte sind dafür verantwortlich, den OKR-Prozess vorzuleben und Disziplin einzufordern. Der OKR-Manager hat zur Aufgabe, die OKR-Methodik zu schulen und zu coachen sowie den OKR-Standard aufrecht zu erhalten.
Ganz einfach ausgedrückt ist OKR eine Methode, um gesteckte Ziele zu erreichen. Hierfür werden Verbesserungsaktivitäten definiert, um Prozesse und Abläufe auf ein besseres Leistungsniveau zu bekommen. Damit sollten OKRs Teil des Arbeitsalltages eines jeden Mitarbeiters sein, welches ein zusätzlicher Bestandteil zum klassischen Tagesgeschäft ist.
Generell gibt es eine Reihe von Tools für die Umsetzung von OKR. Alle Tools haben ihre Vor- und Nachteile. Deswegen ist es empfehlenswert, die ersten ein bis zwei Jahre auf eine manuelle Arbeitsweise (z.B. Excel) zurückzugreifen und aus dem unternehmensspezifischen OKR-Prozess zu lernen. Damit lassen sich dann die Anforderungen an eine IT-Lösung konkret stellen.
Einer der Vorteile von OKR ist es, dass die Ziele lediglich für ein Quartal festgelegt werden. Dadurch wird die Schlagkraft in Bezug auf Umsetzung erhöht. Außerdem werden bei OKR wöchentliche Reviews durchgeführt, um den aktuellen Stand der Umsetzung zeitnah zu beurteilen. Schließlich wird ein hohes Maß an Transparenz geschaffen, da die OKRs für Alle im Unternehmen ersichtlich sind.
Klassisches Projektmanagement basiert auf der sogenannten Wasserfall-Methode, bei der ein Projekt von Anfang bis Ende im Detail durchgeplant wird. OKR hingegen verfolgt das Prinzip der agilen Planung. Hierbei werden die Maßnahmen kurzzyklisch geplant. Das bedeutet, dass die nächsten Aktionen lediglich bis zum kommenden Wochen-Review geplant werden.
Die Nachteile von OKR liegen darin, dass sich OKR in traditionell gewachsenen Unternehmensstrukturen eher schwerer umsetzen lässt. Ebenso kann eine unternehmensweite Quartalsplanung eine Organisation überfordern. Gerade in größeren Unternehmen bedeutet die Veränderung von Planungszyklen ein hohes Maß an Koordination und Aufwand.